#EinfachHin 4: #EinfachHintergrund – Warum gendern wir?
Liebe Besucher:innen!
Warum schreiben wir einen Doppelpunkt und die weibliche Endung? Man hat doch früher geschrieben: „Liebe Besucher“. Damit waren doch alle gemeint?
Wir möchten im Publikum, auf der Bühne und hinter den Kulissen unterschiedliche Menschen verbinden.
Das seht ihr auch in unserer Schreibweise. Und so funktioniert‘s!
Wir übersehen Menschen, wenn wir sprechen und schreiben.
Das Wort „Besucher“ meint Männer, Frauen und alle anderen Geschlechter von Menschen.
Aber es gibt Menschen, die sagen: Ihr meint nur Männer. Zum Beispiel gibt es Agender-Menschen. Sie fühlen sich gar nicht angesprochen. Auch Frauen möchten, dass wir sie deutlich erwähnen. Denn dann merken wir, wo sie noch fehlen.
Studien zeigen: Sprache verändert unsere Vorurteile.
Also benutzen wir jetzt eine Sprache, die zeigt: Wir meinen diverse Menschen. Wir meinen alle Geschlechter. Das nennt man Gendern.
Die Gender-Schreibweise
Gendern ist Englisch und wird weich „dschendern“ gesprochen. Es heißt wörtlich: ‚Wir geschlechtern‘. Wir zeigen die Vielfalt der Geschlechter. Beim Sprechen und beim Schreiben.
Manche gendern „Besucherinnen und Besucher“. Intersexuelle, agender und Nicht-binäre Menschen sagen: Aber ich bin nicht Er oder Sie.
Also schreiben wir „Besucher:innen“. Der Doppelpunkt und die Sprechpause sagen: Wir sprechen mit und über Menschen, die nicht Mann oder Frau sind.
Wir schreiben manchmal neutrale Wörter: Nicht Besucher:innen, sondern Besuchende oder das Publikum. Manchmal sind diese Wörter schwer. Aber alle wissen: Auch ich bin gemeint.
Der Doppelpunkt
Wir möchten, dass die Gender-Schreibweise für alle gut lesbar ist. Also Schreiben wir einen Doppelpunkt: „Besucher:innen“.
Man spricht das Gender-Zeichen als kurze Pause: „Besucher innen“.
Was machen Sprachausgaben für blinde und sehbehinderte Personen? Die kommen am besten mit dem Doppelpunkt klar. Darum benutzen wir die anderen Zeichen nicht.
Für uns ist das Gendern normale Sprache!
Und für euch? Schreibt es uns!