#Einfachhin 6: Die glückliche Insel – Sommerblut eröffnet erstmals im Schauspiel Köln
Inklusive Botschaften
Eine Frau in rotem Kleid rennt hin und her über die Bühne und berührt sich dabei an verschiedenen Körperstellen. „Happy Island“, auf Deutsch „Glückliche Insel“, heißt die Tanz-Aufführung mit Video-Hintergrund.
Der Programmtext verrät: Es geht um körperliche Schönheit. Das Thema macht anscheinend wütend. Doch die Wut der meist sichtbar behinderten Tanzenden weicht ihrer Entdeckung: Ich entscheide selbst. Ich finde meinen Körper schön.
Die Idylle von Wald und Gebirge macht mitten in der Aufführung Platz für Videobotschaften. Emília Monteiro sagt über ihren Sohn, den Tänzer Pedro: „Dank dir bin ich ein erfüllterer Mensch geworden, viel glücklicher, viel selbstbewusster. Ich konnte lernen, dass alle Barrieren nur in unserem Kopf sind. Du warst es, der mich gelehrt hat, über mich selbst hinauszugehen. Auch über die Träume meiner Kindheit hinaus.“
Wann werden mehr Menschen Inklusion und Diversität so würdigen?
Feiern im Freien!
Im Carlsgarten eröffneten wir anschließend bei einem Umtrunk das Festival mit kurzen Reden.
Thomas Jonigk ist Chefdramaturg und stellvertretender Intendant des Schauspiel Köln. Er begrüßte uns herzlich und versicherte: Inklusion wird im Schauspiel Köln 2022 Alltag! Denn das Schönheitsideal erlaubt heute viel mehr Vielfalt als früher.
Wir dachten auch an den Krieg von Russland gegen die Ukraine. Nico Randel appellierte mit seinen Friedenstauben leidenschaftlich für ein Kriegs-Ende.
In allen Zeiten brauchen wir glückliche Inseln! Deswegen war es eine würdige Eröffnung.